Nach ein paar wenigen Zeitungsartikeln über eine geplante Windkraftanlage in Feldkirchen-Westerham hört man nun schon seit längerer Zeit nichts mehr dazu. In den letzten Berichten wurde von einer 250m hohen Anlage im Riedholz, einem kleinen bewaldeten Höhenzug im nördlichen Gemeindegebiet gesprochen. Dieser exponierte Standort wird ein solch monströses Windrad sicherlich weit in allen benachbarten Gemeinden sichtbar machen. Auch stellen sich bedenkliche Zweifel ein, wie im Voralpenland ein solches Kraftwerk wirtschaftlich betrieben werden kann. Schließlich ist unsere Region aufgrund der Alpennähe als Schwachwindgebiet bekannt.
Zudem gibt es keine Informationen, welche Auswirkungen die Anlage auf ihre Umwelt hat. Es gibt mittlerweile viele Berichte über bedrohlichen Einfluss auf Flora, Fauna und Bodenbeschaffenheit in der Nähe aufgrund von Abrieb, Lärm, Insekten- und Vogelschlag; die Menschen, die in der Umgebung wohnen, werden unter den optischen und akustischen Folgen leiden. Warum gibt es hierzu keine öffentliche Diskussion?
Für den Standort im Riedholz kommen außerdem zwei spezifische Faktoren hinzu. Erstens ist das Riedholz ein Moorgebiet mit Trinkwassergewinnung für den Ort Höhenrain. Die natürlichen Wasserläufe sind hochsensibel und können sich nach einem massiven Eingriff wie dem Bau eines 250m hohen Windrades leicht verändern. Liegt dazu ein Gutachten vor und wer haftet, wenn die bestehenden Brunnen nicht mehr ausreichend zur Wasserversorgung beitragen können?
Zweitens befindet sich das Riedholz in einem Übungsgebiet für den militärischen Tiefflug. Wie kann in Anbetracht der angespannten Lage in der Welt und in Europa hierauf verzichtet werden. Schließlich gibt es in Deutschland nur sehr wenige Gebiete mit solcher Geographie und entsprechenden Übungsbedingungen.
Gastautor: Roland Zeddis, Feldkirchen-Westerham